Mobilitätsausschuss: Beratungsbedarf bei Fahrradstraßen

Das Wichtigste aus der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr vom 24.05.2023, u.a. zum Radverkehrsnetz und Fahrradstraßen, zum Carsharing und zur Kreuzzung B56/Reinold-Hagen-Straße/Bundesgrenzschutzstraße.

Die SPD-Fraktion hat in der jüngsten Sitzung des Verkehrs- und Mobilitätsauschusses wichtige Beschlüsse für eine nachhaltige Mobilität in der Stadt gefasst. Ein zentrales Anliegen ist die Förderung des Radverkehrs und die Schaffung eines durchgängigen, sicheren und attraktiven Radwegenetzes. Das Ziel besteht darin, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen auf 25% zu steigern und somit einen Beitrag zur klimafreundlichen Verkehrsgestaltung zu leisten.

Max Biniek Bild: ©s.h.schroeder

In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren, darunter Vertreterinnen und Vertreter des Radentscheids und des ADFC, wurde das neue Radverkehrsnetz entwickelt. Es soll künftig eine optimale Verbindung zwischen den Stadtteilen, Wohngebieten, Bildungseinrichtungen, Einkaufszentren, Arbeitsplätzen und Naherholungsgebieten ermöglichen. Auch die Anbindung an benachbarte Kommunen im Bonner Umland ist Teil des Konzepts. Zu einem vernünftigen Radwegenetz gehören auch Fahrradstraßen. Diese sollen Radfahren einfacher und sicherer machen. Im gesamten Bonner Stadtgebiet sollen daher Fahrradstraßen entstehen, das begrüßen wir grundsätzlich. Dies muss jedoch maßvoll geschehen. Denn die Einrichtung von Fahrradstraßen zieht in bestimmten Straßen den Wegfall von Parkplätzen mit sich, da die Straßen nicht breit genug sind. Hier besteht für uns noch Beratungsbedarf. Daher haben wir einen Änderungsantrag gestellt, wonach die Verwaltung zu einigen Straßen noch die konkreten Markierungspläne vorlegen muss, bevor wir hierzu einen Entschluss fassen. Außerdem wird es nach der Sommerpause eine Bürgerinformationsveranstaltung geben.

Ein weiterer Beschluss zielt darauf ab, das Carsharing in Bonn attraktiver zu machen und private PKWs zu reduzieren. Carsharing-Fahrzeuge sollen auf städtisch bewirtschafteten Flächen kostenlos parken können. Dadurch werden Anreize geschaffen, um vermehrt auf geteilte Mobilität zu setzen und den öffentlichen Raum effizienter zu nutzen. Eine Evaluierung nach einem Jahr soll die Auswirkungen dieser Maßnahme bewerten.

Darüber hinaus wurde beschlossen, die geplante Kreuzung B56/Reinold-Hagen-Straße/Bundesgrenzschutzstraße neu zu gestalten. Statt eines Kreisverkehrs wird in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW eine lichtsignalgesteuerte Kreuzung geplant. Die Entscheidung, von einem Kreisverkehr abzusehen und stattdessen eine lichtsignalgesteuerte Kreuzung zu planen, wurde auch unter Berücksichtigung der aktuellen angespannten Haushaltslage getroffen, da ein Kreisverkehr die Stadt Bonn mehrere Millionen gekostet hätte. Die Kosten für die Gestaltung und Umsetzung der Kreuzung übernimmt hingegen vollständig Straßen.NRW. Diese Einigung eröffnet zudem die Möglichkeit, dass die Vermarktung für den Wohnpark 2 in Vilich zeitnah beginnen kann. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer sicheren und komfortablen Führung des Fuß- und Radverkehrs, beispielsweise durch Tunnel- oder Brückenbauwerke.