Der Besuch der Bad Godesberger Prinzenpaare zu Beginn der Sitzung inspirierte die Bezirksvertretung offenbar und brachte die Sitzung in die richtige Spur, denn sie wurde konstruktiv und teilweise geradezu launig, und brachte einige gute Ergebnisse.
Vor allem freuen wir uns, dass es endlich einen Fortschritt in Sachen Bebauung des ehemaligen Lubig-Areals – einer mit Schadstoffen verseuchten Brachfläche mitten in Lannesdorf – gibt. Die Bezirksvertretung beschloss die nächste Stufe des Bebauungsplan-Verfahrens, die sogenannte Offenlage. Auf dem Lubig-Gelände sollen ein Edeka-Markt mit ca. 1.800 m2 Fläche, ein dm-Markt sowie 136 Wohnungen entstehen, darunter auch viele geförderte Wohnungen. Insbesondere der Edeka-Markt wird von den Lannesdorferinnen und Lannesdorfern sehnsüchtig erwartet, nachdem vor einigen Tagen der bisherige Edeka-Markt geschlossen hatte und es im Lannesdorfer Zentrum jetzt sehr ruhig geworden ist. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Projekt voranzubringen, und hoffen darauf, dass auch der Rat jetzt schnell über die Offenlage entscheidet.

Darüber hinaus hat die Bezirksvertretung unseren Prüfauftrag für die Umwandlung der Linie 634 in eine Metrobus-Linie beschlossen, die bislang vom Venusberg zum Post-Tower führt, und diese nach Friesdorf zu verlängern. Dahinter steht einerseits die Idee aus unserem Wahlprogramm, entlang der Trassen geplanter neuer Verkehrsträger beschleunigte Buslinien mit einem vergrößerten Haltestellenabstand einzurichten, bis diese gebaut sind. Durch solche Schnellverbindungen auf wichtigen Strecken soll der ÖPNV attraktiver gemacht werden. Die Linie 634 könnte nach unserem Vorschlag eine Interimslösung für gleich zwei geplante Großprojekte sein, nämlich die Seilbahn sowie die Straßenbahn nach Friesdorf. Andererseits halten wir es für wichtig, Friesdorf besser an Stadtbahn und Regionalverkehr anzubinden, indem eine Verbindung zum UN-Campus hergestellt wird. Wir sind gespannt auf das Ergebnis der Prüfung.
Schließlich scheint auch die Stadthalle wieder in die richtige Spur zu kommen. Nach einer denkwürdigen Sitzung im November, die zu einigen Verwirrungen und zu einem Denkzettel für die Verwaltung geführt hatte, lag seit sechs Tagen ein Verwaltungsvorschlag für das weitere Vorgehen vor. Da die Vorlage aber so kurz vor der Sitzung gekommen war, dass eine vernünftige Vorbereitung nicht möglich war, erfolgt die Entscheidung darüber erst Anfang März. Zu der Vertagung hatte auch beigetragen, dass die Wirtschaftsförderung weiterhin der Meinung war, von ihr vorgeschlagene Änderungen am Nutzungskonzept, die bis hin zum möglichen Abriss mehrerer Säle reichten, seien lediglich eine Weiterentwicklung des beschlossenen Nutzungskonzepts und vom bisherigen Beschluss gedeckt.