Wem gehört die Stadt?

Auszug aus dem Fraktionsjournal Stadtgespräch Ausgabe 3

Mit dem Rad zur Uni, zur Arbeit, zum Shoppen oder ins Café: Das ist in einer überschaubaren Stadt wie Bonn nicht immer, aber in vielen Fällen durchaus machbar, schließlich liegt hier vieles eng beieinander.

Gabi Mayer Bild: ©s.h.schroeder

„Aber das hilft nichts, wenn es zu wenige breite und sichere Fuß- und Radwege und kein vernünftiges Radwegenetz gibt. Wenn wir wollen, dass mehr Menschen von vier auf zwei Räder umsatteln, brauchen wir auch eine passende Infrastruktur“, erklärt Gabi Mayer, die verkehrspolitische Sprecherin der SPDFraktion. Daher wird der öffentliche Raum neu aufgeteilt. Oberirdische Parkplätze werden nach und nach weniger, sodass die freiwerdenden Flächen für den Ausbau der Rad- und Fußweginfrastruktur genutzt werden können. „Menschen, die nicht auf das Auto verzichten können, werden aber selbstverständlich weiterhin die Innenstadt mit dem Auto anfahren können und auch einen kostengünstigen Parkplatz in den zahlreichen Tiefgaragen und Parkhäusern bekommen“, versichert Gabi Mayer.

Durch den teilweisen Wegfall oberirdischer Parkplätze kann der öffentliche Raum neu verteilt werden. Davon profitieren nicht nur Radfahrerinnen und Radfahrer, sondern alle Menschen. Denn so bleibt auch mehr Platz für Grünflächen und die Außengastronomie. „Beispiel Stiftsplatz. Der Platz vor der Stiftskirche ist ein Parkplatz und heizt sich im Sommer stark auf, was für das Stadtklima insgesamt, und vor allem für Anwohnerinnen und Anwohner ungünstig ist. Dabei könnte hier ein schöner kleiner Park entstehen, in dem man zum Beispiel die Mittagspause verbringt. Genau das packen wir nun an und schaffen hier gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern einen kleinen Park, in dem auch ein Fahrradparkhaus Platz finden soll. Auch die Autofahrerinnen und Autofahrer kommen nicht zu kurz. Eine alternative Parkmöglichkeit gibt es nur wenige Meter entfernt in der Stiftsgarage“, so Gabi Mayer, die alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Blick hat.

Veränderungen gibt es auch am linken Rheinufer. Hier entsteht im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern eine Flaniermeile mit Gastronomie und Kulturangeboten. Auch der Radverkehr erhält hier mehr Platz. „Der Rhein ist das Herzstück unserer Stadt, die Menschen zieht es dorthin, warum die Stadt also nicht mehr zum Rhein hin öffnen?“, fragt die Stadtverordnete.
Auch die Grünfläche an der Budapester Straße in der City, die ein tristes Dasein fristet, wird in einen schönen Park verwandelt. Die Arbeiten haben schon begonnen und der Name des Parks steht auch schon fest: Budafokpark. „Über kurz oder lang wird es also verschiedene Veränderungen geben, die die Innenstadt attraktiver und lebenswerter machen. Man muss den Mut haben, etwas anzupacken und neue Wege gehen. Der Marktplatz war zum Beispiel bis in die 1960er Jahre hinein ein Parkplatz. Das kann sich heute auch keiner mehr vorstellen“, so die Verkehrspolitikerin. „Und wenn wir in unsere Nachbarländer schauen, sehen wir, dass mit etwas Mut wunderbare Städte für die Menschen entstehen.“

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