Zum 1. März 2019 möchte Oberbürgermeister Sridharan seinen Vorsitz im Aufsichtsrat der Verkehrssparte der Stadtwerke Bonn niederlegen. Ersetzen soll ihn die Stadtkämmerin Margarete Heidler. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn fordert in einem Brief an den Oberbürgermeister, dass er von diesem Vorhaben Abstand nimmt und auch in Zukunft den Aufsichtsrat selbst führt.

Die Fraktionsvorsitzende Angelika Esch dazu: „Der Oberbürgermeister muss Aufsichtsratsvorsitzender bleiben! Alles andere wäre ein völlig falsches politisches Zeichen. Immerhin hat er selbst oft genug erklärt, die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs persönlich vorantreiben zu wollen. Hinzu kommt: Mit der Entscheidung, Frau Heidler, also die städtische Kämmerin, zur Vorsitzenden des Aufsichtsrates machen zu wollen, erweckt der Oberbürgermeister den Anschein, dass die Weiterentwicklung des ÖPNV in erster Linie eine finanzielle und keine politische Frage ist. Dies ist in Zeiten von Lead City, Dieselfahrverboten und Klimawandel das völlig falsche Signal.“

„Bonn hat als ausgewählte Stadt im Rahmen des Lead City-Projekts eine einmalige Chance bekommen“, ergänzt Gabi Mayer, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion und Mitglied im Aufsichtsrat SWB Verkehr. „Unsere Stadt kann mit den dadurch zur Verfügung stehenden Mitteln einige wichtige verkehrspolitische Projekte angehen. Diese können jedoch nur der Startschuss für eine echte Verkehrswende sein, zu deren Mitgestaltung im Sinne der Bonnerinnen und Bonner der Oberbürgermeister verpflichtet ist. Dass er als oberster Vertreter der Stadt sich genau jetzt zurückzieht und die Verkehrssparte der Stadtwerke nicht mehr persönlich führen will, ist ein Unding. Wir fordern Oberbürgermeister Sridharan daher auf, seine Pläne nochmal zu überdenken und weiterhin den Vorsitz im Aufsichtsrat wahrzunehmen.“